Wählen sie ihr publikum

Ihr Zielpublikum kann (und sollte) bereits bei der Festlegung Ihrer Ziele zur Sprache kommen. Dennoch ist es hilfreich und oft auch notwendig, ein wenig mehr ins Detail zu gehen: Wen will ich ansprechen? Und wo kann ich die Menschen erreichen?

Ihre Kampagne für ein Gegen- oder Alternativnarrativ sollte für Ihr Zielpublikum konzipiert sein - behalten Sie also immer (!) die Menschen im Auge, die Sie ansprechen wollen. Selbst die am besten geplanten und kreativsten Kampagnen können scheitern, nur weil sie am Zielpublikum vorbeireden. Ihr Zielpublikum ist also der Ausgangspunkt für die Wahl des Tons Ihrer Botschaften und möglicher Messenger sowie der Plattform, die Sie zur Verbreitung Ihrer Inhalte nutzen. 

 

 Seien Sie konkret

Natürlich kann Ihre Kampagne darauf abzielen, ein breiteres Publikum zu erreichen. Experten empfehlen jedoch, nicht zu ehrgeizig zu sein und Ihr Publikum so genau wie möglich zu definieren. Die verschiedenen Social-Media-Plattformen ermöglichen es Ihnen, bei der Planung von Werbekampagnen Kriterien auszuwählen und die wichtigsten Charakteristiken Ihres Publikums zu bestimmen, um sicherzustellen, dass Ihre Inhalte auch tatsächlich bei den Personen angezeigt werden, die Sie erreichen wollen.

In den jeweiligen Werbetools können Sie grundlegende Faktoren wie Alter, Ort, Sprache und Geschlecht angeben, aber auch Interessen, politische Zugehörigkeit, Filme, Musik und laut einer Studie der Cambridge University und Microsoft aus dem Jahr 2013 sogar eine Vorliebe für Curly Fries, die auf den IQ Ihrer Zielgruppe schließen lassen könnte.

Auch wenn Sie keine Werbekampagnen planen, ist es sinnvoll, die Charakteristiken aufzuschreiben: Kreieren Sie Personas mit Bedürfnissen und Verhaltensweisen, die Ihnen helfen, Ihre Zielgruppe zu definieren.

Wenn möglich: Sprechen Sie mit den Mitgliedern Ihres Zielpublikums - so können Sie sie besser kennenlernen und wissen, wie Sie sie erreichen können, aber auch in die Entwicklung der Inhalte einbeziehen.

Wichtiger Hinweis: Wenn Sie unterschiedliche Zielgruppen auf unterschiedlichen oder sogar denselben Plattformen erreichen wollen, sollten Sie sich nicht einfach auf dieselbe Kernbotschaft für alle verlassen. Passen Sie Ihren Ton und Ihren Inhalt an die jeweiligen Zielgruppen an (und auch an die Plattformen, da sie alle unterschiedliche Spezifikationen haben - Sie können unseren Abschnitt über Formate konsultieren).

Nachdem Sie Ihr Zielpublikum festgelegt haben, sollten Sie bereits eine allgemeine Vorstellung davon haben, auf welcher Plattform Sie Ihr Publikum tatsächlich erreichen können. Aber Vorsicht: Die Auswahl der Plattform ist ein wichtiger Schritt und hängt stark von den nationalen Gegebenheiten, der Berufsgruppe und dem Alter ab.

 Hier ist ein großartiges Beispiel für die Auswahl des Publikums: Die Kampagne #ichbinkeinvirus aus Deutschland bietet eine Plattform für Opfer von anti-asiatischem Rassismus.

 Übung

 Für den diesjährigen Internationalen Tag gegen Homophobie, Transphobie und Biphobie, den 17. Mai, planen Sie eine Kampagne. Ihr Ziel ist es, darüber aufzuklären, dass es immer noch viele Länder auf der Welt gibt, in denen gleichgeschlechtliche Beziehungen gesetzlich verboten sind. Wer könnte Ihr Hauptpublikum sein?